Schwangerschaftsbeschwerden

So schön eine Schwangerschaft auch sein mag, fast jede Schwangere hat irgendwelche Beschwerden während dieser Zeit. Bei der einen Frau sind die Beschwerden kaum ausgeprägt, bei anderen dafür umso stärker bis hin zur Risikoschwangerschaft. Wir möchten Ihnen einen kleinen Überblick über die häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden geben und Ihnen natürliche und sanfte Heilmethoden vorstellen:

 

Morgendliche Übelkeit:

Entsteht durch einen Abfall des Blutzuckers, wenn die Schwangere eine lange Pause zwischen zwei Mahlzeiten hatte, daher ist den meistens Frauen auch nur morgens übel. Viele Frauen empfinden dieses Übelkeitsgefühl aber auch immer wieder über den Tag verteilt. Daher gilt es immer wieder eine Kleinigkeit zu essen und wenn Sie zudem noch sehr geruchsempfindlich geworden sind, sollten Sie starke Gerüche meiden, denn auch diese können ein Erbrechen dann auslösen.

So vermeiden Sie die morgendliche Übelkeit am besten:

  • Essen Sie spät Abends noch einmal, dann wird eine zu lange Nahrungspause vermieden.
  • Legen Sie sich Zwieback neben das Bett und essen diesen circa eine halbe Stunde bevor Sie aufstehen und in den Tag starten. Dazu eignet sich hervorragend eine Tasse Fenchel oder Kamillen Tee.
  • Kauen Sie Sonnenblumenkerne über den Tag verteilt.
  • Sanddornmuttersaft in kleinen Schlücken trinken.

 

 

Verstopfung (Obstipation):

Durch die Bildung des Hormons Progesteron wird das Gewebe samt Muskeln im Körper der Frau entspannter. Dadurch verlangsamt sich auch Ihre Darmtätigkeit und es können der verdauten Nahrung mehr Nährstoffe entzogen werden. Gleichzeitig wird dieser aber auch länger Wasser entzogen, was zu verhärtetem Stuhl führt.

Unsere Vorschläge für eine aktivere Darmtätigkeit:

  • Viel Trinken! Ihr Körper braucht jetzt mindesten 2-3 Liter Wasser am Tag!
  • Essen Sie viele Ballaststoffe, die Sie vor allem in Vollkornprodukten, aber auch diversen Gemüse (alle Kohlarten und Blattsalate) und Obst (z. B. Heidelbeeren, Äpfel und Bananen) finden. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel „Ernährung in der Schwangerschaft“.
  • Sie können Birnen- oder Pflaumensaft trinken. Auch Dörrpflaumen wirken abführend.
  • Milchzucker in ein Glas Milch einrühren, ein Glas Buttermilch oder Joghurt mit Leinsamen helfen. Weizenkleie hilft ebenfalls sehr gut, aber Achtung: Vollkornprodukte wirken nur abführend wenn Sie genug dazu trinken, ansonsten kann sich die Verstopfung noch verstärken!
  • Verzichten Sie weitestgehend auf Schokolade, Süßigkeiten, Weißmehlprodukte und schwarzen Tee!

 

Sodbrennen

Sehr viele schwangere Frauen leiden unter Sodbrennen, das sich meistens mit jeder SSW steigert. Auch hieran ist das Hormon Progesteron schuld. Es führt zu einer Entspannung des Muskelgewebes und auch der Muskel, der Ihren Magen verschließt bleibt davon nicht verschont.

Das können Sie gegen Sodbrennen unternehmen:

  • Vermeiden Sie üppige Mahlzeiten. Essen Sie lieber etwas häufiger und dafür weniger.
  • Essen Sie nicht unmittelbar vor dem zu Bett gehen, lassen Sie mindestens eine halbe Stunde vergehen. Erhöhen Sie ggf. Ihre Schlafposition mit ein paar zusätzlichen Kissen.
  • Meiden Sie die sog. „Säurelocker“ wie Säfte aller Art, Kaffe und Süßigkeiten.
  • Trinken Sie schluckweise Milch, Fencheltee oder Wasser mit Heilerde.
  • Essen Sie trockenes Brot, Haferflocken pur, Ananas und über den Tag verteilt 6 bis 8 Mandeln.

 

 

Schwindel und Kreislaufschwäche

Ein zu niedriger Blutdruck ist Schuld daran, dass viele Frauen an Schwindelgefühlen und Kreislaufschwäche leiden. Falls Sie starke Schwindelanfälle haben, sollten Sie dies Ihrem Frauenarzt erzählen. Es empfiehlt es sich hier den Eisenwert im Blut zu überprüfen. Was hilft noch:

  • Bewegung an der frischen Luft. Machen Sie lange Spaziergänge, gehen Sie Schwimmen oder fahren Sie gemütlich Fahrrad. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel „Sport in der Schwangerschaft“.
  • Viel Wasser trinken (2-3 Liter).
  • Wechselduschen (warm/kalt) an den Armen und Füßen machen.
  • Sanfte Bürstenmassagen vom Partner. Wichtig immer in Richtung Herz ausbürsten und nicht über Krampfadern!
  • Evtl. lassen Sie sich von Ihrem Arzt Crataegutt-Tropfen (Weißdorn) verschreiben.

 

Wadenkrämpfe

Wadenkrämpfe weisen oft einen Mangelzustand im Körper der Frau hin. Meistens ist ein Magnesiummangel hierfür verantwortlich. Schwangere sollten daher:

  • Bananen, Aprikosen und Mandeln essen. Diese enthalten Magnesium.
  • Bürsten Sie kreisend und sanft Ihre Oberschenkel aus.
  • Vor dem ins Bett gehen am besten vom Partner mit einem Igel die Fußsohlen massieren lassen.
  • Reiben Sie Ihre Beine mit Silicia Gel (Kieselerde) ein. Auch Arnikaessenz und Lavendelöl eignet sich für eine entspannende Beinmassage.

 

Krampfadern

Unter Krampfadern versteht man knotig-erweiterte Venen, die bedingt durch eine Venenwandschwäche oder auch genetischer Veranlagung entstehen.

Hier müssen Sie:

  • Sich vom Arzt angepasste Stützstrümpfe verschreiben lassen.
  • Kalte Beingüsse machen und nicht warm Baden.
  • Lagern Sie so oft wie möglich Ihre Beine hoch und vermeiden Sie langes Stehen oder Sitzen (wichtig: nicht im Schneidersitz sitzen).
  • Evtl. stellen Sie Ihr Bettende hoch oder legen sich ein venenunterstützendes Keilkissen unter..
  • Cremen Sie Ihre Beine mit Venostasin-Salbe (Rosskastanienextrakt) oder Arnika-Kneipp-Salbe (mit Heparin) ein.
  • Machen Sie täglich Übungen, die die Venen entlasten, z. B. auf den Rücken legen und die Beine ausstrecken und 30 mal die Fuße kreisen)

 

Hämorrhoiden

Besonders Hochschwangere leiden oft an vergrößerte Hämorrhoiden, diese können jucken, schmerzen und sogar bluten. Die Ursachen des Hämorrhoidal-Leidens sind nicht sicher geklärt, ballaststoffarme Kost, langes Sitzen, eine genetische Veranlagung und starkes Pressen beim Stuhlgang gehören zu den ausschlaggebenden Faktoren.

Folgende sanfte Mittel können Ihre Schmerzen mindern:

  • Ein echter Geheimtipp ist Johanniskrautöl, einfach mit dem Finger sanft einreiben.
  • Sehr gut helfen auch Präparate mit Hamamelis, wie z. B. Hametum Salbe oder auch Hamamelis Zäpfchen von Weleda.
  • Sitzbäder mit Kamille oder Eichenrinde (Tannolact).
  • Akute Abhilfe gegen stark geschwollene Haemorrhoiden schaffen Sie mit Quarkkompressen oder Sie geben Nasentropfen bzw. Nasenspray drauf.
  • Trinken Sie viel und nehmen Sie ggf. jeden Tag einen Eßlöffel Sonnenblumenöl ein, dadurch wird Ihr Stuhlgang sanfter.
  • Benutzen Sie feuchtes Toillettenpapier.

 

Schwangerschaftsstreifen

Auch hier sind vermutlich wieder die Gene verantwortlich. Hat Ihre Mutter starke Schwangerschaftsstreifen ist die Gefahr hoch, dass auch bei Ihnen die Bindegewebsschwäche vorhanden ist. Hier sollten Sie frühzeitig mit Gegenmaßnahmen beginnen:

Massieren Sie alle Stellen, an denen Schwangerschaftsstreifen gerne entstehen frühzeitig, gerne auch täglich, mit unparfümierten Ölen, z. B. Weizenkeim-, Mandel- oder Freiöl. Schwangerschaftsstreifen können am Bauch, am Po, den Oberschenkeln und an den Brüsten entstehen.

 

Juckreiz

Durch eine Gallenstauung in der Leber kann es während einer Schwangerschaft tatsächlich zu Juckreiz kommen. Sie sollten allerdings eine allergische Reaktion zuvor ausschließen. Neue Waschmittel, Weichspüler oder Kosmetika können ebenfalls Hautauschlag mit Juckreiz auslösen. Maßnahmen gegen den Schwangeren-Juckreiz sind:

  • Kalte Waschlappen auf die juckenden Stellen legen, evtl. Essigwasser (Verhältnis 1:1) nehmen.
  • Ein Sitzbad mit 4-5 Esslöffeln Salz im warmen Badewasser für circa 10 Minuten kann Abhilfe schaffen.
  • Vitamin B6 oder Lebertee von Stadelmann (aus der Apotheke) einnehmen.
  • Den Bauch NICHT einölen, das kann den Juckreiz noch verstärken!

 

Harnwegsbeschwerden

Weil die Harnleiter während einer Schwangerschaft durchlässiger sind als normalerweise, können auch Bakterien diese leichter passieren und dadurch kommt es schnell mal zu einer Infektion.

Sie sollten:

  • Viel trinken, am besten warme Getränke, denn diese spülen die Blase sehr gut durch.
  • Die Blase warm halten, vielleicht mit einer Wärmflasche oder warmen Kartoffelwickeln.
  • Eine Teemischung aus Schafgarbenblüten, Goldrute, Kamillenblüte und Löwenzahnwurzel hilft wenn Sie 3 Tassen am Tag davon trinken.
  • Machen Sie die sog. Zitronenschaukel: Eine Woche lang alle zwei Tage trinken Sie über den Tag verteilt den frischen Saft aus 4-5 Zitronen. Sie können mit Wasser nachspülen. Die Keime können im sauren Milieu (der Zitrone) nicht überleben und das Aussetzen zwischendurch wirkt einer Resistenz der Keime gegen den Säureschock entgegen.
  • Blaubeersaft hilft auch.

 

Ödembildung bzw. Wassereinlagerungen

Unter Ödemen versteht man die Schwellung des Gewebes durch Einlagerung von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem umgangssprachlich auch Wassereinlagerungen genannt. Oftmals gegen Ende der Schwangerschaft der Fall, z. B. passen abends die Schuhe nicht mehr oder die Hände sind angeschwollen und in den Fingern ist ein leichtes Taubheitsgefühl. Hiergegen hilft:

  • Viel Trinken (2-3 Liter pro Tag)
  • Eine Eiweißreiche Ernährung (Milchprodukte, Getreide, Kartoffeln, Fleisch und Fisch). Achtung: Durch eiweißreiche Kost steigt der in der Schwangerschaft ohnehin erhöhte Bedarf an Magnesium.
  • 5 g Kochsalz am Tag dem Körper zuführen.
  • Eine große Portion Salatgurke am Tag!
  • Jeden Tag Kartoffeln essen, am besten mit reichlich Schnittlauch und Petersilie das schwemmt überflüssiges Wasser sofort aus dem Gewebe.

 

Vorzeitigen Wehen

Wenn Sie vor der 35. SSW wehen haben, dann sind diese für Übungswehen noch zu früh. Wahrscheinlich waren Sie körperlichen oder physischem Stress ausgesetzt, denn dadurch werden frühzeitige Wehen oftmals begünstigt. Wichtig ist, dass sie frühzeitige Wehen ernst nehmen und sich Ruhe gönnen. Ihr Kind sollte so lange wie möglich im Bauch bleiben und braucht ebenfalls diese Entspannung. Wir raten Ihnen deswegen:

  • Ruhen Sie sich öfter mal aus. Vermeiden Sie Stress und schwere körperliche Anstrengungen. Machen Sie öfter mal ein Nickerchen. Sie sollten außerdem schnell einen Termin beim Frauenarzt vereinbaren. Dieser wird überprüfen, ob der Muttermund noch geschlossen ist, außerdem kann er Sie bei Bedarf krank schreiben. Dass ist vor allem sinnvoll, wenn Sie einen stressigen oder körperlich anstrengenden Job haben. Nichts ist im Moment wichtiger als Ihr ungeborenes Kind und Ihre Gesundheit!!!
  • Entspannende Tees trinken, z. B. Baldrian, Hopfen, Johanniskraut und Melisse.
  • Bryophyllum Dilutio D 6, dreimal täglich 5 Tropfen.

Achtung: Es gibt Kräuter und Gewürze, die Campfer enthalten und dadurch Wehen auslösen können. Diese sollten Sie bis zur 36. SSW. auf jeden Fall meiden. Wehen auslösende Gewürze sind: Nelke, Zimt, Oreganum, Ingwer und Basilikum.

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3 Gedanken zu „Schwangerschaftsbeschwerden“

  1. Juhuu  Ich bin sie los, die morgendliche Übelkeit in meiner Schwangerschaft.. Es gibt so kleine Armbänder zur Akupressur von Sea Band mama in der Apotheke und dazu wurde mir ein Roll-On mit ätherischen Ölen empfohlen.
    Hab schon Nachschub besorgt zum Verschenken 😉 Was gibt es schöneres als ein Mittel gegen die Übelkeit in der Schwangerschaft.
    Grüße

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  2. Bei mir war es so:

    Schwangerschaft 1: Gar nix! Absolut rein gar nix! Bis zum Ende null!
    Schwangerschaft 2: Übelkeit, Brust tat weh, und Rückenschmerzen.
    Schwangerschaft 3: Übelkeit, Starker Schwindel, Rückenschmerzen, Starker Ausfluss, Unterleib ziehen.

    Wurde von SS zu SS immer mehr.

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